Regie, Kamera, Produktion Kinofilme
 

PERSONA NON GRATA

von Antonin Svoboda

DRAMA | AUT | 2024

SYNOPSIS

Andrea (50+) war eine erfolgreiche Profiskifahrerin in den 80igern. Sie war die Hoffnung ihrer Generation, mit 17 jüngste Olympiateilnehmerin des Ö-Kaders, bei der sie mit dem 4ten Platz nur knapp an einer Medaille vorbeischrammte. Doch dann kam das abrupte Ende, die Gründe blieben unklar, die Sportwelt war verwirrt.

Ein halbes Leben später muss Andrea Abschied von ihrem geliebten und viel zu früh verstorbenen Mann und Vater ihrer erwachsenen Tochter Sara nehmen. Nach der Begräbnisfeier im engsten Rahmen in der verwaisten Wohnung kommt der befreundete Nachbar zurück und belästigt Andrea sexuell. 

 

Andrea steht unter Schock, sie wirkt getriggert und die alten Narben werden sichtbar. In Folge kämpft sie mit ihrer Einsamkeit, mit den Dämonen ihrer Vergangenheit und mit dem Widerstand in ihrem Umfeld, die tatsächlichen Gründe ihres frühen Ausscheidens aus dem so geliebten Rennsport, zu benennen. Ihre Freundin und ehemalige Skikollegin Verena wird zur Sprecherin des Skiverbandes ernannt, die erhoffte Unterstützung bleibt jedoch aus, schlimmer noch, Verena wird zu einem Lakaien eines alten Systems, das es zu beschützen gilt und damit zur erbitterlichen Widersacherin.

 

Auch familiär wird sie ob ihrer scheinbaren Obsession geächtet, schließlich ist man eine Skidynastie, seit 3 Generationen gewinnt man für die Nation Medaillen, auch für die Nazis fuhr man erfolgreich und konnte sich so vor Deportation und sicheren Tod retten. 

Andreas Tochter Sara arbeitet bei der Oma im Tiroler Luxussporthotel und wird schwanger von einem Urlaubsschwarm, dem sie aber nichts davon erzählt. Sie beginnt an den Darstellungen der Großmutter zu zweifeln und macht ihre eigenen Nachforschungen. Sie stößt immer mehr auf Indizien, die sie schlussendlich zur Verbündeten ihrer Mutter macht und von Tirol nach Wien zurückziehen lässt. 

Andrea durchbricht die Mauern der Angst und Scham und stellt sich einem Zeitungsinterview, indem sie persönlich von ihren Erfahrungen des sexuellen Missbrauchs in den Skiheimen als Jugendliche erzählt und als erster #MeToo Fall in Österreich die Wogen hoch gehen lässt. Was als persönlicher Befreiungsschlag beginnt wird bald zu einer medialen Lawine, die bis über die Grenzen Machtsysteme in der Ausbildung der Sporteliten zu Diskussionen anregt. Der Journalist, dem sich Andrea anvertraut hat, kann auch nichts gegen die folgende mediale Hetzkampagne machen, einzig die seelische Unterstützung ihrer Tochter hilft Andrea dabei nicht unterzugehen.

Darüber hinaus schaffen es Mutter und Tochter, ihre eigene Beziehung ins Reine zu bringen und die Wunden der Vergangenheit zu lindern, dem fatalen Lauf der Beziehungsmuster ein Ende zu setzen. 

Einzig die Oma scheint an der unbequemen Wahrheit zu zerbrechen, für sie kann es in ihrer Welt keine Bruchstelle geben, zu groß ist ihre Angst mit einmal alles zu verlieren, zu schmerzhaft die Konfrontation, letztlich war sie in demselben Heim wie ihre Tochter und hat ähnliches durchlitten. 

Als Sara ihren Sohn zur Welt bringt und Andrea ihre neue Rolle als Oma mit Freude annimmt, beschließt sie, keine weiteren TV und Zeitungsinterviews geben zu wollen. Zum Missfallen ihres verbündeten Journalisten, der in Folge die laufenden Angriffe anstelle von Andrea mit weiteren Zeugenaussagen widerlegt. Andrea hat für einen Paradigmenwechsel im Sport gesorgt, Männer wie Frauen haben sich zu Wort gemeldet, und bis in die Gegenwart von ihren gewaltsamen Missbrauchs Erlebnissen in den Heimen und zwischen den Kollegen berichtet. 

Cast

TBA

STAB

Regie Antonin Svoboda

Drehbuch Antonin Svoboda