Rita ist eine Außenseiterin. In der Schule lachen die anderen über ihre unbeholfene Art, die Lehrer finden Rita frech, Ritas Eltern wollen sie zähmen- aber vergeblich: Unkraut verdirbt nicht. ÑLovely Ritaì erzählt von Ritas hartnäckigem Versuch, aus ihrer Einsamkeit auszubrechen und jemandem seine Zuneigung abzuringen - so zum Beispiel dem kleinen Fexi: er ist 13, der Nachbarbub, hat Asthma. Er ist auch ein Außenseiter, er ist froh, in Rita eine Partnerin gefunden zu haben. Aber Rita geht zu weit, sie überschätzt seine Reife, kommt ihm zu nahe. Ritas Bemühen um Liebe vertreibt die Liebe, weil sie immer wieder gegen Normen verstößt, die vor allem ihre Eltern aufrechtzuerhalten versuchen. Letztlich befreit sich Rita auf eine radikale Weise - und erlangt eine Freiheit, die erschreckend ist.
 

 

Rita ist fünfzehn Jahre alt und fest in den Klauen der Pubertät. Sie benimmt sich oft pampig, vor allem ihrem Vater gegenüber, dessen joviale Art sie wütend macht. Aber auch in der Schule eckt Rita an: weder die Schulkollegen noch die Lehrer mögen Rita, sie macht das, was eine Außenseiterin noch unbeliebter macht als sie sowieso schon ist: sie buhlt mit allen Mitteln um Anerkennung. Die Aufmerksamkeit, die sie bei den Lehrern zu erheischen versucht, wendet sich in Abneigung gegen sie. Manchmal wird Rita dann aggressiv: dann wird sie erst recht ausgeschlossen. Möglichst oft versucht Rita daher die Schule zu schwänzen. Sie schlendert dann durch die Straßen, beobachtet die Leute, oder sie setzt sich einfach in den Autobus und läßt sich einen Tag lang herumfahren. Wenn die Eltern vom Schule schwänzen erfahren, sperren sie Rita in ihr Zimmer ein. Rita reagiert stur, arrogant. Da muß der Vater sich oft mal beherrschen, daß ihm die Hand nicht auskommt beim Anblick dieses verschlagenen Geschöpfes. Er weiß sich nicht zu helfen. Seine herkömmliche bürgerliche Erziehungsmethode wirkt bei Rita nicht, sie ist nicht gefügig zu machen, der Vater weiß manchmal nicht mehr weiter. Die Mutter bringt teilweise Verständnis für Rita auf, aber ihre Angst vor dem Jähzorn des Vaters, der sich oft an der Mutter entlädt, macht diese für Rita zu einer unsicheren Komplizin.

Die Geschichte handelt von Ritas hartnäckigem bis gewalttätigen Versuch, aus ihrer Einsamkeit auszubrechen und jemandem seine Zuneigung abzuringen - so zum Beispiel dem kleinen Fexi, einer scheinbar leichten Beute: er ist 13, der Nachbarbub, hat Asthma. Auch er ist ein Außenseiter, man möchte meinen, er ist froh, in Rita eine Partnerin gefunden zu haben - und anfangs ist dem auch so: Fexi ist angezogen von Ritas Geruch, von ihrer Haut, ihrem Busen. Aber Rita geht zu weit, sie überschätzt seine Reife, Fexis Mutter kommt dazu, als Rita mit ihm schlafen will, sie dürfen einander nicht mehr sehen. Fexi ist sogar froh darüber- er hatte Angst vor Ritas Hartnäckigkeit. Ritas Bemühen um Liebe vertreibt die Liebe.

Es gibt allerdings noch einen anderen Menschen, auf den Rita ihre Hoffnung setzt: ein Buschauffeur, den Rita sich sukzessive geangelt hat: nach dem x-ten mal hin und herfahren in seinem Bus schenkt er ihr endlich seine Aufmerksam-keit, dann geht alles schnell - sie gehen tanzen und pudern aufs Klo. Er sagt Ñlovely Rita", Rita zuckt skeptisch die Schultern, aber es gefällt ihr. Sie kommt an diesem Abend sehr spät nach Hause. Aus Unfähigkeit mit Rita zu sprechen, bleibt den Eltern nichts übrig, als sie zu strafen. Rita wird eingesperrt. Der Chauffeur will ihr eine Nachricht zukommen lassen, daß er nämlich versetzt worden ist. Ritas Mutter unterschlägt die Nachricht, Rita findet ihren Chauffeur daraufhin nie wieder.

Und jetzt läuft alles dem Abgrund zu: Rita entführt den asthmakranken Fexi aus dem Spital. Will mit ihm weg. Fexi, der zu krank ist, um sich zu wehren, versucht trotzdem, Rita zu entkommen - Rita bemerkt das wohl, verhindert es - tut als hätte sie es nicht bemerkt - sie will es nicht wahr haben. In ihrem Kopf sind sie und Fexi ein Paar. Dann werden sie von der Polizei geschnappt.


Jetzt ist Rita völlig allein. Alles konzentriert sich nun auf die Familie: Ritas Eltern und Rita. Und da eskaliert die Situation schließlich: Rita bekommt die Waffe des Vaters in die Hände.

Was danach folgt, ist ein allmähliches Dämmern, ein nichtiger Zustand: Rita findet sich an einem Ort jenseits von Bestrafung und Befreiung wieder. Nichts haßt sie und Nichts liebt sie jetzt.